Stolz und Luxus: ein privates Badezimmer in der Sowjetunion

In den fernen 60er Jahren gab es in vielen Dörfern und Städten der UdSSR überhaupt keine zentrale Wasserversorgung. Die Menschen nutzten Brunnen, um Wasser zu gewinnen, aber in den meisten Fällen wurde es zum Kochen oder Trinken verschwendet. Es ist klar, dass unter solchen Bedingungen von einem separaten Badezimmer keine Rede war und alle persönlichen Hygienemaßnahmen im Innenhof durchgeführt wurden.

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Persönliche Hygiene in der Sowjetunion oder Wie sich Sowjetbürger wuschen

Die meisten sowjetischen Bürger lebten damals in Gemeinschaftswohnungen oder Kasernen, junge Menschen wohnten in Wohnheimen höherer Institutionen. Und wenn die Gemeinschaftswohnung auch über ein Badezimmer verfügte, war es aufgrund der großen Anzahl an Menschen, die auf kleinem Raum lebten, manchmal recht schwierig, dorthin zu gelangen, da mehrere Familien es gleichzeitig nutzten.

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Aber in der Kaserne gab es diesen Luxus nicht. Auch die Studentenwohnheime hatten keinen Zugang zu einer täglichen Dusche – um sich zu waschen, hatten sie einen Tag in der Woche, der „Badehaus“ genannt wurde. An anderen Tagen war es unmöglich, in den Duschraum zu gelangen, da dieser verschlossen war.

Um die Sauberkeit ihres Körpers irgendwie aufrechtzuerhalten, wuschen sich die Menschen in der Küche oder in ihrem Zimmer oder wischten sich einfach mit Wasser ab.

Die einzig optimale und bequeme Option, die die Sowjetbürger gerne nutzten, war der Besuch eines öffentlichen Badehauses. Allerdings war es nicht möglich, jeden Tag dorthin zu gehen – was auch immer man sagen mag, unsere Leute waren fleißig, so dass es normalerweise nur einen Tag in der Woche gab, an dem man es sich leisten konnte, die Toilette aufzusuchen.Dann wuschen sie die Wäsche, die sich über 7 Tage angesammelt hatte.

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Im sowjetischen Kino sehen wir ein völlig anderes Bild. Die Menschen dort sind stets sauber und gebügelt, die Frauen sind gestylt und langlebig geschminkt, die Männer sind glattrasiert und perfekt gekämmt. Es ist klar, dass dies in der Realität, wenn man von morgens bis abends an der Maschine steht, nahezu unmöglich ist.

Aber die damaligen Menschen wussten sehr gut, wie ein öffentliches Badehaus roch, als sich dort mehrere Dutzend Werktätige unterschiedlichster Couleur versammelten: Bauarbeiter, Bergleute, Traktorfahrer, Melkerinnen. Und alles sah ganz anders aus als im Film, aber vitaler und nicht ganz duftend.

Deshalb wurde ein separates Badezimmer für einen Sowjetbürger zu einem besonderen Luxus und einer besonderen Freude. Es war dieser Raum, der zum Stolz jeder einzelnen Wohnung wurde, obwohl er sehr bescheiden und außergewöhnlich aussah.

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